Am 22. Juni 1992 wäre Max Zweig, der am 5. Januar 1992 in Jerusalem an den Folgen einer Lungenentzündung starb, 100 Jahre alt geworden. Bis zuletzt galt sein Interesse den eigenen 22 Dramen, die er seit den frühen 20er Jahren verfaßt hatte und die religiösen, historischen oder psychologischen Inhalt aufweisen.
Max Zweig, in Proßnitz/Mähren geboren, studierte Jura in Wien und lebte als freier Schriftsteller von 1920 bis 1934 in Berlin. Danach emigrierte er vor den Nazis nach Proßnitz, 1938 nach Palästina, wo er lange Zeit in Tel Aviv lebte. Seit 1978 lebte Zweig in Jerusalem.1934 begann er sein Drama über die Auseinandersetzung Hitlers mit Ernst Röhm und der SA. Der Mord an seinem alten Gefährten Röhm und dessen SA-Führern machte Hitlers Weg zur Alleinherrschaft frei.
In seinen ‚Lebenserinnerungen‘, die er als 95-jähriger verfaßte, schreibt Max Zweig dazu:
„Als ich von den Geschehnissen Ende Juni 1934 erfuhr, erkannte ich blitzhaft, daß hier der von der Wirklichkeit bis in die letzte Einzelheit vorgeprägte, ideale Stoff vorliegt, um Hitlers teuflische Persönlichkeit dramatisch zu gestalten; ich vermochte dies aber erst auszuführen, nachdem ich die Inspiration des Stoffes als Drama empfangen hatte, was Jahre später geschah. Dann arbeitete ich an ihm mit einer Begeisterung wie kaum an einem anderen, in einer Art von Sendungsgefühl. Ich darf sagen, daß der Tag, an welchem ich dieses Drama beendigte (1940), der vielleicht glücklichste meines Lebens war; denn ich fühlte, daß ich dem Idealbild des Dramas, welches mir vorschwebte, um einen bedeutsamen Schritt näher gekommen war.“
- Veröffentlicht am Freitag 29. Dezember 1989 von scaneg
- ISBN: 9783892353065
- 124 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur