Theatertexte

Ein Schauspiel mit Gesang, in fünf Aufzügen

von

Sophie Albrecht (1756–1840) zählt zu den bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Zeit, eine außergewöhnliche Erscheinung, »voll edeln reinen Gefühls für Wahrheit und Tugend«, wie einer ihrer größten Verehrer – Friedrich Schiller – sie emphatisch charakterisierte. Als Schriftstellerin trat Albrecht mit gefühlvoller Lyrik und romantischen Schauergeschichten in Erscheinung. Außerdem schrieb sie Theaterstücke, darunter das 1781 erschienene »Schauspiel mit Gesang« »Theresgen«. Im Mittelpunkt des Dramas, das durchaus Analogien zu Schillers bürgerlichem Trauerspiel »Kabale und Liebe« (1784) erkennen lässt, steht eine junge Waise, eine starke Frau, die sich unglücklich in ihren Landesherrn, den Grafen Adolf verliebt. Sich der Unmöglichkeit ihrer Liebe bewusst, bricht sie mit gesellschaftlichen Konventionen und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Konsequent geht sie ihren Weg: Im Bewusstsein, dass nur der Tod Standesschranken überwinden kann, setzt sie ihrem Leben ein Ende und ertränkt sich.
Die hier vorgestellte Neuedition von Sophie Albrechts Theresgen basiert auf dem Text der Erstauflage ihrer Gedichte und Schauspiele von 1781, berücksichtigt aber auch die 1791 erschienene zweite Auflage, indem alle Änderungen nachgewiesen und verzeichnet sind.
GABY PAILER ist Professorin für Germanistik am Department of Central, Eastern and Northern European Studies der University of British Columbia in Vancouver, Kanada.
RÜDIGER SCHÜTT ist promovierter Literaturwissenschaftler und Wissenschaftlicher Bibliothekar an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.