Eine Sendung an den Autor Thomas Kling verfehlt ihren Adressaten auf der Raketenstation und wird der Leitcodierung zugeführt. Wo aber findet die Leitcodierung literarischer Sendungen statt? Ist Leitcodierung überhaupt Teil des philologischen Ethos? Ein Fundstück aus Klings Archiv provoziert, ein Umschlag, den die Künstlerin Ute Langanky, Frau von Thomas Kling, aufbewahrt und für dieses Buch fotografiert hat. Welche Rolle spielt das Archiv als Speicher für die Materialität einer literarischen Sendung zwischen Schreibszene und Publikation? Ein Archiv, das in ’seltener Vollständigkeit‘ (Alena Scharfschwert) die Nachlassdokumente und Nachlassbibliothek auf der Raketenstation Hombroich an dem Ort versammelt, an dem der Dichter in den letzten zehn Jahren seines Lebens gelebt und gearbeitet hat?Nach dem vorläufigen Abschluss der Erschließungsphase des Thomas-Kling-Archivs wird zum ersten Mal dessen Materialreichtum in einer Faksimileedition der Arbeitshandschriften von einem der zentralen Gedichtkomplexe in Klings Werk sondiert: ‚Manhattan Mundraum‘ und ‚Manhattan Mundraum Zwei‘.’Manhattan Mundraum‘ eröffnet den ersten Gedichtband, ‚morsch‘ (1996), der nach Klings Umzug auf die Raketenstation Hombroich erscheint. ‚Manhattan Mundraum Zwei‘ bildet den Auftakt seines Gedichtbands ‚Sondagen‘ (2002).
- Veröffentlicht am Dienstag 1. Oktober 2013 von Wallstein
- ISBN: 9783835313750
- 96 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)