Tibke von Bartelsdorf

"angeklagt im Hexenwahn". Ein historischer Roman über eine wahre Begebenheit

von

„Weiter, weiter!“, forderte der Drost Gretge auf. „Wer war noch dabei? Du
kannst Deine Seele noch retten, also sprich.“ Gretge schaute kurz zu Prott
auf, meinte sie doch, aus seinen Worten Hoffnung für sich schöpfen zu können,
wenn sie nur weiter reden würde. „Tibke von Bartelsdorf“, flüsterte Gretge.

Mit diesen Worten der zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilten Margarethe
Meinken, genannt Gretge, war das Schicksal Tibkes von Bartelsdorf
besiegelt. Jürgen Hoops von Scheeßel schildert in diesem historischen Roman
eindrucksvoll das Leid und das Leben Tibkes, einer Frau, die ihren ersten
Ehemann durch einen tragischen Unfall verliert. Sie heiratet ein zweites Mal
und übersteht mit der Familie die Schrecken des 30jährigen Krieges und der
schlechten Zeiten danach unbeschadet. Doch darauf wird sie erneut schwer
vom Schicksal getroffen: Sie wird der Hexerei beschuldigt und eingesperrt.
Der packende Roman bezieht alle noch verfügbaren historischen Fakten des Falles
einschließlich der erhalten gebliebenen Prozessakten mit ein und macht einmal
mehr deutlich, wie leicht Menschen sich durch Aberglauben – wie eben dem der
Hexerei – aufstacheln und sich in menschenverachtende Wesen verwandeln lassen.