Traditionelle Handwerkskunst in Österreich

Wertvolles, Erlesenes, Besonderes

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Es gibt sie noch, diese wunderbaren alten, aber auch jungen Meister in ihren kleinen, feinen Werkstätten! Jene Menschen, deren edle Handwerksprodukte den Stillstand der Zeit statt deren Fortlauf in die Moderne anzeigen. Sie halten lebendig, was an Kulturgut der Ahnen unrettbar verloren scheint. Sie achten Traditionen und schaffen Bleibendes für viele Generationen nach ihnen. Der Hallstätter Kunsttischler und Instrumentenbauer Arnold Lobisser ist einer dieser Zunft. „Krone“-Redakteur und Buchautor Mark Perry und sein Fotograf Gregor Semrad, ein Perfektionist mit der Kamera, haben Lobisser ebenso aufgespürt wie den bekannten Lederhosenmacher Christian Raich, der die traditionellsten aller traditionellen Beinkleider des Salzkammerguts in Vollendung fertigt. Er reiht sich nahtlos in die Liste jener ein, deren Herz für das Gute, Wahre und Schöne schlägt. Dass in deren Adern sogar Benzin fließen kann, zeigt im hohen Waldviertel Toni Weissenböck – in der Szene nur „Porsche Toni“ genannt –, der sich auf Blech, Chrom und stahlblitzende Motoren spezialisiert hat. In der Wachau wiederum haben Semrad & Perry die letzte Goldhaubenmacherin Karin Kristament, aber auch die Kunst des Trockensteinmauerns entdeckt. Weiter hat das Duo den allerletzten, nach der Zunft des Mittelalters schaffenden Glasätzer Werner Goll in dessen Werkstatt im Weinviertel besucht. Der noch wirkende letzte Briefmarkenstecher Professor Adolf Tuma, der Zistelmacher Sepp Wahlmüller, die Perlmuttdrechslerei Rainer Mattejka und der legendäre „Goiserer-Schuster“ finden sich ebenso in diesem reich bebilderten Prachtband wieder, wie der Kaffeeröster Emmerich Beyer, der die handverlesenen Bohnen aus aller Herren Länder in die Wachau holt, um sie dann nach bestem Handwerksgewissen zu veredeln. Ein Schwert- und Harnischmacher, der unter anderem für die päpstliche Schweizer Garde die Rüstungen fertigt, ein Kerzengießer sowie ein Maultrommel-Erzeuger komplettieren die Liste der Meister.
Das Buch kann und soll aber auch aktiv genutzt werden, verrät es doch alle Kontaktdaten und Angebote der Handwerker (wie Workshops, Restauration, Verkauf, Beratung, Museum.).
Wollen Sie zum Beispiel dem Kaffeeröster Emmerich Beyer beim Rösten über die Schulter schauen? Und auch gleich ein Säckchen des teuersten Kaffees der Welt, des „Kopi Luwak“, mitnehmen? Oder haben Sie Interesse, beim Sepp Wahlmüller das Zistelflechten (Wachauer Marillenkorb) per Workshop zu erlernen? Oder wollen Sie die die einmalige Gelegenheit nutzen, beim „Goiserer-Schuster“ ein Paar Budapester oder Haferlschuhe fürs Leben fertigen zu lassen? Der „Porsche-Toni“ wiederum bringt das „Benzinblut“ zum Wallen – und entführt praxisnah in die Welt des besten Sportwagens der Welt. Möchten Sie ein antikes Möbelstück vom Fachmann restaurieren lassen? Auch dieser Weg wird Ihnen gewiesen.
Die Welt des Wertvollen, Erlesenen, Besonderen wird in diesem Prachtband praxisnah erlebbar – und soll ins Gedächtnis der Menschen zurückgerufen werden. Es ist aber auch eine Aufforderung, nämlich die alten Meister zu ehren und ihre Künste zu bewahren. Solange es sie noch gibt …