Transatlantische Missverständnisse

Eine europäisch-amerikanische Tradition

von

Reden in Zeiten des Krieges –

Der Antiamerikanismus, auch und besonders der europäische, blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit der Anti-Intellektuelle George W. Bush Präsident ist und die USA Krieg führen, ist das transatlantische Verhältnis noch schwieriger geworden. Das beklagt auch Louis Begley, der große amerikanische Romancier. Die Rede, die er am Vorabend des Europa-Forums vor kleinerem Kreis unlängst hielt, legt Zeugnis davon ab und erscheint nun in Welterstveröffentlichung als zweisprachiges Buch in handlichem Format. Begley sieht die europäische Ablehnung seit Bushs Kriegen und seiner beschämenden Politik auf einem neuen bedenklichen Niveau, und als Mann mit europäischen Wurzeln tut ihm das besonders weh. Mehr noch: Begley hält den neuen europäischen Antiamerikanismus für hochgefährlich. Er droht, den Zugang zu einem transatlantischen Dialog zu versperren, der in der Vergangenheit zwar auch unterschiedliche Meinungen zeigte, doch immerhin die Voraussetzung für Europas Rolle als Partner und Vermittler war.

So schonungslos indes wie Louis Begley mit der Bush-Regierung ins Gericht geht, so leidenschaftlich wirbt er dafür, dass Europa sein Problem mit Amerikas Macht nicht so groß werden lässt, dass es den Blick auf die amerikanischen Tugenden versperrt. Amerikaner und Europäer brauchen einander, sie MÜSSEN Partner sein.