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Erzählungen

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Friulanische Erinnerungsbilder vom nächtlichen Streunen am Fluss, vom Sternelesen und dem mythischen Aquileia.

Zigaina, der Maler und Essayist, flicht in seinem neuen Erzählband dichte Kindheitsbilder: die Begegnung mit der Künstlertochter Elisa, die sich aus dem bombardierten Mailand in das Dorf im Karst flüchtet; das von den Alliierten befreite Udine, in dem es zu nervösen Übergriffen auf Zivilisten kommt; das Pfeifen des täglich vorbeifahrenden Orient-Express’; die Schiffsreise mit dem Vater von Triest nach Lissabon; der Malwettbewerb für die faschistische Jugend; der österreichische Deserteur, der sich in den friaulischen Wäldern sicherer fühlt als in seiner Heimat.
In Wachträumen entziffert der Erzähler den mythischen Urgrund Aquileias – des antiken Zentrums des Handels, der Christianisierung und der Häresie – und liest in der Jonasdarstellung im Bodenmosaik des Domes das kreative Grundmotiv seines Freundes Pasolini: die Inszenierung von Tod und Auferstehung. Und in der Darstellung des Widders trifft sich die Erinnerung an den Vater und an den Wunsch nach Unsterblichkeit.