Transformationen der kritischen Anthropologie

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Kritische Anthropologie stellt in der Tradition der aufzuklärenden Aufklärung die Theorie und Praxis der Einzelwissenschaften, der Künste, der Politik, Religion, Wirtschaft und Lebenswelt insgesamt und im gegenseitigen Verhältnis zur Debatte, um den Erfahrungsbezug der Philosophie umfassend in differenzierten Dimensionen auszuleuchten. Angeregt von Kants pragmatischer und transzendentaler Anthropologie und veranlasst durch ein Symposion zum 80. Geburtstags von Michael Benedikt, versammelt der vorliegende Band Beiträge aus acht Ländern, von Europa über Amerika bis Japan, zur philosophischen Fundierung, Infragestellung und Entschlüsselung der gesellschaftlichen und kulturellen Welt in ihren Entwicklungen und Krisen. Bei aller Unterschiedlichkeit der Zugänge, der Gegenstände möglicher Erfahrung und der geistesgeschichtlichen Vorgaben, die hier in kritischer Verwerfung oder aber Fortführung und Transformation thematisiert werden, geht es um die Möglichkeit einer Vereinbarung der einzelwissenschaftlichen Forschungen mit dem wohl fundierten Anspruch der kritischen Anthropologie. Jenseits allen dogmatischen Schlummers steht dabei mit der Frage nach dem Menschen nicht zuletzt Philosophie als solche auf dem Prüfstand. Michael Benedikt hat in seinem Werk, seiner Ausdeutung der philosophischen Tradition, seinen gesellschaftspragmatischen Analysen und Anstößen, seinen Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft ein solches Prozedere immer wieder in Gang gesetzt. Zu ausgewählten Themenkreisen aus seinem Oeuvre – Philosophischer Empirismus, Anthropodizee und die Verengung distinkter Halbwelten, Wissen und Glauben, Kunst, religiöser Sozialismus, philosophische Politik – tragen u.a. folgende AutorInnen bei:

John Blackmore, Walter Gartler, Wolfgang Kaempfer, Endre Kiss, Helmut Kohlenberger, Wolfgang Pircher, Jacques Poulain, János Rathmann, Elisabeth von Samsonow, Daisuke Shimizu, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Hans Rainer Sepp, Reiner Wiehl, Katherina Zakravsky.