Traumfleisch

von

‚Traumfleisch‘, so der Titel des lyrischen Zweitwerks des Dichters und Sängers Chris Goellnitz von The Beautiful Disease & Birdmachine. Die Texte fügen sich zu Wortbildern und dichterischen Landschaften zusammen und pendeln zwischen rätselhaftem Surrealismus und eigenartiger Vertrautheit. Man könnte sie als melancholisch, verspielt, düster, apokalyptisch, verträumt und experimentell bezeichnen, doch keine dieser Beschreibungen kommt dem Kern wirklich nahe. Stets ist die Lyrik auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um das Bestehende zu verändern und weiterzuentwickeln. Diese Lyrik spiegelt eine andersartige Weltwahrnehmung wider. In ihr wird das zu leuchtenden Bildern, was wir nur als die vage Ahnung unserer Träume bezeichnen können. Die Gedichte lesen sich mit jener Alogik und Verworrenheit, die wir sonst nur aus den surrealsten unserer Träume kennen. Assoziativ, bildreich, tief – ohne der Beliebigkeit anheim zu fallen. Keine Metapher ist abgegriffen, jeder Vers vielschichtiger und dichter, als alles, was ein ganzer Prosatext offenbaren könnte. Chris Goellnitz hält uns sein Herz mit ausgestrecktem Arm hin – in ‚Traumfleisch‘ greifen wir danach.