Traumland

Was bleibt, wenn alles verkauft ist?

von

Island: Das ist ein nordischer Touristentraum, sind dampfende Geysire inmitten unwirklich schöner Landschaft, Elfen, Trolle, ein Popstar namens Björk. Seit kurzem aber steht Island auch für Staatsbankrott, Naturzerstörung und in der Folge für eine entschiedene Absage ans politische Establishment – eine kreative Revolution. Einer der Akteure dieses Aufstands, der Schriftsteller Andri Snær Magnason, erzählt in Traumland, was dazwischen passiert ist.
Am Beispiel von Island und seiner Okkupation durch internationale Aluminiumkonzerne macht er beispielhaft eine Entwicklung nachvollziehbar, die wir alle kennen, die sich überall nach dem gleichen Muster abspielt und aus der es keinen Ausweg zu geben scheint: Gewachsene Strukturen werden aufgegeben für den ‚Wohlstand‘ – ohne Energie kein Wohlstand, ohne Kraftwerk keine Energie; die Natur bleibt unwiederbringlich auf der Strecke.
Als Vertreter einer visionären Ökologie-Bewegung, die entschlossen nach vorne blickt und gängige wirtschaftliche Grundsätze in Frage stellt, ist Magnason in den letzten Jahren über Island hinaus zu einem
gefragten Gesprächspartner in Sachen Zukunft geworden. Traumland ist ein außergewöhnliches Sachbuch. Persönlich, poetisch und nur scheinbar naiv; unterhaltsam, dabei jedoch akribisch recherchiert und knallhart in der Sache.