Traumpässe

Ein wahres Fussballmärchen

von

Über die Sehnsucht nach grossen Gefühlen, die nicht in Mord und Totschlag enden. Bruder Theo ist ein alter Missionar, der kaum noch an Gott glaubt und viel mehr an die Botschaft einer gut getimten Flanke. Er hat das indigene Volk der „Menschen“ in der brasilianischen Savanne auf dem Weg von der Steinzeit in die Moderne begleitet. Er hat die Grammatik ihrer Sprache entschlüsselt, und er hat ihnen das Fussballspiel beigebracht. Jetzt gibt es noch zwei Wünsche in seinem Leben: Er möchte, dass sein Team, zum ersten Mal nach vierzig Jahren, die Mannschaft der weissen Siedler schlägt. Und er möchte die Urformel der Menschheit auf den Punkt bringen: Das, was alle Menschen, ob Steinzeitlichte oder Ziviliserte, zusammenhält und verbindet.
Der Junge ist ein begabter Fussballer, nur verbietet ihm sein Vater, einem Verein beizutreten. Der Junge haut von zu Hause ab, um Fussballprofi zu werden. In der Stadt lernt er die Einsamkeit der Strassenkinder kennen, und weil ihm ein paar Indio-Jungs den Ball wegnehmen, verschlägt es ihn in das Reservat der „Menschen“. Hier verhilft er der Mannschaft der Eingeborenen zum historischen Sieg über die Siedler. Der Erfolg ist allerdings keine Befreiung, sondern lässt einen schwelenden Konflikt aufbrechen. Ein Teil des Volkes möchte sich wieder an den alten Stammestraditionen orientieren. Jetzt stellt der fremde Junge, der ihrer Mannschaft zum Sieg verholfen hat, plötzlich eine Gefahr dar. Die Alten des Dorfes konsultieren ihre Träume. Nur ein Traumpass kann das Leben des Jungen retten, vielleicht ein grobes Foul. Ein Mitbruder des Missionars wird umgebracht, die Tat ruft alte Geheimnisse wach.