Troianischer Krieg und Seevölkersturm

zwei Seiten einer Medaille?

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Das Buch geht der Frage nach, ob der Krieg um Troia reine Fiktion ist, oder ob die griechische Mythologie nicht doch in einigen Punkten reale Ereignisse aus der Bronze- und Eisenzeit wiedergibt. Im 19. Jahrhundert ging man davon aus, dass Homers Epen reine Erfindung wären. Erst nachdem Schliemann Troia, Mykene und andere Städte ausgegraben hatte, änderte sich die Einstellung dazu etwas. In der Ilias gewinnt man den Eindruck von einem noch nie dagewesenen Krieg, einer Art „Weltkrieg der Bronzezeit“. War der Konflikt zwischen Griechen und Troianern tatsächlich ein so weltbewegendes Ereignis? Oft ist zu hören, dass Homer zwar ein genialer epischer Dichter war, der die Bedeutung des Troianischen Krieges, falls er überhaupt je stattgefunden hatte, aber stark überhöhte. Betrachtet man den Konflikt zwischen Griechen und Troianern isoliert, stimmt das wohl, blickt man aber weiter ostwärts ins Reich der Hethiter, das sehr wahrscheinlich in die Konflikte mit den Griechen an der Westküste Kleinasiens involviert war, gewinnt die Sache schon an Bedeutung. Gegen Ende der Bronzezeit kam es zu gewaltigen Umwälzungen im östlichen Mittelmeerraum, an denen auch die Seevölker ihren Anteil hatten. Die bis dahin bestehenden Machtverhältnisse änderten sich gravierend. Das Reich der Hethiter sowie viele mykenischen Fürstentümer gingen am Ende der Bronzezeit unter. Behaupten konnte sich letztlich nur Ägypten.