Trojanische Hengste

von

Faltencreme und Lifting: Neues von Ralf König

Ralf König kommt auf das komische Potenzial historischer Stoffe zurück: Was geschah bei den Olympischen Spielen wirklich, wie verbrachten die Griechen die lange Wartezeit im Trojanischen Pferd, wie nervtötend kann ein schöner Narziss auf seine Umgebung wirken? Und auch in der Gegenwart haben die schrägen Knollennasen ihre Probleme: das Thema „Alter“ macht sich bemerkbar und beschert ihnen neuartigen Lustgewinn beim Herausnehmen dritter Zähne und die heimlichen Schrecken von Faltencreme-Proben und Lifting-Diskussionen. Außerdem dabei: Kinderstress, Mütterstress, betrunkene Weihnachtsengel und die erste Meise des Frühlings.

2005 war ein gutes Jahr für Ralf König: die italienische Ausgabe von „Bullenklöten“ wurde mit dem nationalen Comicpreis ausgezeichnet, und in Frankreich sorgte die Verleihung des „Prix Angoulème“ für besondere Aufmerksamkeit. In Deutschland nahm Sabine Peters für den „Freitag“ noch einmal sein Gesamtwerk unter die Lupe: „Ralf König macht Ernst mit seiner Arbeit als Komödiant. Was er seinen Lesern bietet, ist freche, intelligente und übrigens auch sehr reflektierte Unterhaltung. Wie schafft es einer, der gelegentlich als heterofeindlich, frauenfeindlich, ausländerfeindlich, tuntenfeindlich, eltern- und kinderfeindlich bezeichnet wird, dass seine Bücher von so vielen unterschiedlichen Leuten genussvoll verschlungen werden? Ein Wirbel aus Peinlichkeiten, Missverständnissen und Katastrophen – und plötzlich ist man mitten drin