In seinem dritten Jahr in Paris setzt sich Kurt Tucholsky weiter nachdrücklich für die deutsch-französische Verständigung ein und schreibt in der „Weltbühne“ und der „Vossischen Zeitung“ gegen das nationalistisch verzerrte Frankreichbild der Deutschen. Stärker als die französische beschäftigt ihn jedoch die deutsche Innenpolitik; er beteiligt sich intensiv an den Diskussionen über ein neues linkes Bündnis, die „Schwarze Reichswehr“, Justizwillkür und die Fememordprozesse. Scharf äußert sich Tucholsky zu Abrüstung, Wehrpflicht und Militarismus und formuliert seine Position eines „militanten Pazifismus“. Hinzu kommt eine Fülle von Theater- und Filmkritiken, Reiseberichten, Pariser Alltagsbeobachtungen. Fasziniert bespricht er Kafkas „Prozeß“. Anfang Dezember 1926 stirbt Siegfried Jacobsohn, Freund und Mentor. Tucholsky kehrt nach Berlin zurück, um die Redaktion der „Weltbühne“ zu übernehmen.
- Veröffentlicht am Freitag 19. März 2004 von Rowohlt
- ISBN: 9783498065379
- 1024 Seiten
- Genre: Belletristik, Hauptwerk vor 1945