Carl Lebrecht Immermann (geboren 1796 in Magdeburg – gestorben 1840 in Düsseldorf) gehört zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern des Übergangs von der Romantik zum Realismus. In seinem 1830 erschienenen Märchenepos „Tulifäntchen“ beschreibt er die Abenteuer eines zu klein geratenen, aber sehr edelmütigen Ritters, der sich als „Stern und Blume“ seines Elternhauses empfindet. Im Ohr seines treuen Gefährten, des Schimmels Zuckladoro, erreicht er das „Land der Frauen“. Diese haben ihre Männer vertrieben, weil sie es satthatten, einerseits angehimmelt, andererseits an den Kochtopf verbannt zu werden. Tulifäntchen erfährt, dass der Riese Schlagadodro die Prinzessin Balsamine, die Tochter der Königin Grandiose, geraubt hat. Er sieht seine Stunde „der Tat, des Ruhms“ gekommen. Mit Hilfe der Fee Libelle, die schon seit seiner Geburt über ihn wacht, bringt Tulifäntchen die Mauer aus Eisen zu Fall, hinter der sich der Riese verschanzt hat, und rettet Balsamine, die der Riese umbringen will. Zum Dank vermählt die Königin den kleinen Ritter mit der gelehrten Prinzessin. Diese Ehe bekommt ihm allerdings nicht. Wieder muss die Fee eingreifen und Tulifäntchen ins „Reich der Geister“ retten, wo er „ob seiner großen Tugend“ sehr beliebt ist. Immermann erzählt die Geschichte heiter und voller ironischer Anspielungen auf menschliche Schwächen und gesellschaftliche Probleme, die auch 200 Jahre nach dem Erscheinen des Textes noch erstaunlich aktuell wirken. Zielophon präsentiert Immermanns Versepos als Hörspiel.
- Veröffentlicht am Freitag 20. Oktober 2017 von Zielophon
- ISBN: 9783981129175
- 70 Seiten
- Genre: Belletristik, Legenden, Märchen, Sagen