Über der strömenden Zeit

Gedichte

von

Angelica Seithe schreibt Gedichte in freien Versen – Lyrik, die häufig von einer sensiblen Beobachtung der Natur und vom Leben mit den Jahreszeiten ausgeht. – // Heute morgen / legt sich das Frühlingslicht / rosenfingrig / auf verschneite Dächer // Odysseus, die schwarze Krähe / als Bettler verkleidet / pickt an die Gaube // Schnee bis ans Herz // – In der vorliegenden Sammlung von Gedichten gelingt es der Autorin, sowohl in klassischer Weise Naturhaftes und Gefühltes zu assoziieren, als auch überraschende Bilder zu zeichnen und eigenwillige Verknüpfungen zu schaffen. – // Der Ausflugsdampfer / – wie eine Ruine / durchbrochene Fenster auf drei Etagen – / fährt davon / über den glatt geschwiegenen See // – Der Titel „: // Ich ginge wohl gerne im Winter / nach Rom / wo niemand mich kennt // Eine Wohnung bauen / in die Bäume am Fluss //. // Ich ginge zum Fluss, meine Beute / zu waschen, zu lesen, auf Steinen / zu stehen über der strömenden Zeit //