Ein Lesebuch der musikalischen Nebenwege
im Werk Peter Handkes.
Musik ist kein zentrales Thema im Werk Peter Handkes, aber sie durchzieht es, ist gegenwärtig wie ein auf- und abschwellender Unterton. Das Spektrum der Äußerungen reicht von Euphorie und Begeisterung bis zu Skepsis und Ablehnung, und es bezieht sich – wenn auch mit deutlicher Präferenz für Rock und Blues – auf die verschiedensten Erscheinungsformen von Musik, in jüngster Zeit sogar auf das eine oder andere Beispiel aus der sonst wenig geliebten Klassik. Die Gesamtheit dieser Äußerungen ergibt kein ‚System‘, begründet kein konsistentes Musikverständnis, sondern erweist sich als Bestandteil einer Poetik, die auch sonst jede Systembildung unterläuft. Wie Handke ein skrupulöser Sprachforscher geblieben ist, einer, dem Sprache nicht selbstverständlich zur ‚Verfügung‘ steht, so spürt er auch ‚Musik‘ dort auf, wo sie kaum zu vernehmen ist, am Rand des Hörbaren, jenseits verabredeter Hörgewohnheiten. Bemüht, die ‚Erzählbarkeit‘ der Welt zu erhalten, geht es Handke letztlich um das ‚erzählerische‘ Potential der Musik, das sich etwa zeigt, wo Gesang in Sprechen, Sprechen in Gesang übergeht.
Der Band versammelt Texte und Stellen aus verschiedenen Schreibphasen und Genres (Erzählungen, Romane, Essays, Drehbücher, Interviews), die Kontinuitäten, Zusammenhänge, Brüche und Widersprüche in Handkes Verhältnis zur Musik nachvollziehbar machen.
- Veröffentlicht am Samstag 14. Dezember 2024 von Droschl, M
- ISBN: 9783854206231
- 104 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik