ÜberLeben

von

Vorwort:
ÜberLeben – ein Herzensbuch
Nach „DichterKlang“, meinem lyrischen Seelenbuch, und „WunderWarten“, dem eher geistigen
Werk, folgt nun das Herzensbuch „ÜberLeben“. Texte über Leben und das Überleben sammeln sich
hier und spannen einen Bogen vom Damals ins Jetzt gleich einem Regenbogen, der oft nach
Gewittern gerade am schwarzen Himmel besonders klar zu erkennen ist. Und das, was erlebt und
auch überlebt wurde, erscheint nicht mehr so dunkel, und die Worte verleihen den Erfahrungen
einen besonderen Schimmer, vergrößern Freude und mildern Schmerz. Wie ein Gang durch das
Herz fühlen sich für mich die gedichteten Worte an, leichte See- und Waldspaziergänge manchmal,
bisweilen aber auch mühsame Wanderungen über Gebirge, durch Wüsten und Moore, Täler und
Schluchten, am Meer entlang in sanfter Brise oder in Sturm, Donner und Blitz. Es ist ein Wandeln
durch verschiedenste Räume der Vergangenheit und Gegenwart – ein Eintreten in heilige Hallen,
licht oder dunkel, einfach oder edel ausgestattet, ein Aufsuchen von Keller- und Dachbodenorten, in
denen viel gespeichert und aufbewahrt ist. Es finden sich Museumssäle beschaulicher und
schmerzhafter Erinnerungen, Kirchenräume und Tempel sakraler Lebensmomente, Bibliotheken als
Archive des Herzens. Und die Erkenntnis, daß auch in Traurigem und Dunklem Schönheit ruht, da
es durch das Schreiben in die Höhe gezogen, in Tiefe getaucht oder in die Weite verströmt wird.
Das Gewesene wird an etwas Göttliches, dem es entstammt, zurückgegeben und dort verwandelt.
Gefühls- und Bilderinnerungen verweben sich mit heutigen Eindrücken und Erlebnissen zu einem
Teppich, den ich auslege in diesen heiligen Hallen und über den ich schreite in neue Herzensräume.
Im Wort der Dichtung liegt oft etwas Berührendes, Heilsames, und nicht nur Lesen, auch Schreiben
wird zum Schatz, es treten Hoffnung und Freude zum Vorschein. Wunderliches ereignet sich: durch
Ausdrücken von Worten über das Leben geschieht Überleben.