Walduras Gedichte sprechen von vielfältigen Naturerfahrungen und thematisieren dabei neben den erlebten Eindrücken auch den Vorgang der sinnlichen Erfahrung selbst. Mit ungewöhnlicher Sensibilität fühlt sich Waldura in seinen Texten in die Stimmungen verschiedenster Szenerien ein. Seine Verse appellieren dabei vor allem an das Auge, aber auch an die anderen äußeren Sinne. Sie schärfen das Empfinden des Lesers für feinste Nuancen des Lichts, aber auch für die leisen oder heftigen Berührungen der Haut durch Kälte, Wärme und Wind. Die unspektakuläre Landschaft unseres Alltags wird in Walduras Gedichten zum Schauplatz eines atmosphärischen Geschehens, das uns faszinierend, doch in deutlich spürbarer Distanz gegenübertritt. Die Natur ist in ihnen weniger Projektionsfläche für persönliche Befindlichkeiten als vielmehr ein Bereich, der in seiner mitunter bizarren Fremdheit erkundet wird, mit suggestiven Vergleichen, deren Bildwahl gleichwohl viel über die Lebenswelt des Autors verrät. Walduras Texte sind aber auch Gedichte über unsere Sprache und ihre Formeln und Klischees, die unaufdringlich und überraschend auf ihren ursprünglichen, starken Sinn zurückgeführt werden.
- Veröffentlicht am Donnerstag 5. Dezember 2024 von rectoverso ein Imprint von CONTE Verlag
- ISBN: 9783944527048
- 188 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik