Stöckte ist ein niedersächsisches Dorf mit rund 2000 Einwohnern – südlich von Hamburg, im Kreis Harburg, und um die Informationen zu komplettieren, im Regierungsbezirk Lüneburg gelegen – und seit 1972 ein Ortsteil von Winsen an der Luhe, dort wo sie mit der Ilmenau zusammenfließt. Mehr ist hier nicht zu sagen.
Die Einwohner gehen ihren Berufen nach, die Kinder besuchen Kindergärten oder Schulen, man feiert die Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen. Es gibt einige Gaststätten, Geschäfte, das Schloss mit einem Museum und alles was man so benötigt. Die Jungen zieht es in die große Stadt, die Alten genießen die ruhige Lage am Deich. Auch Begräbnisse finden statt, Kirche und Friedhof liegen nah beieinander. Das Leben war hier schon immer so.
Wann Wilhelm August Meyer aus Stöckte begann, sich intensiver für seine Vorfahren zu interessieren, ist nicht mehr genau zu sagen, wahrscheinlich nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war ein begabter, wissbegieriger Schüler, befähigt, ein Lehrer zu werden. Aber die mittellosen Eltern konnten seine Ausbildung nicht finanzieren. Vielleicht war dieses Nachforschen, Fragen und Spuren verfolgen ein Ausgleich zu seinem Alltag, obwohl die Menschen, die mit ihm zusammenlebten, lange Zeit keinen Sinn für sein Tun hatten. Er ließ sich nicht beirren. Er hat schließlich sein ganzes Leben aufgeschrieben und darüber hinaus das der vorangegangenen Generationen. Seine ersten Aufzeichnungen bestehen aus dürren Daten, gefunden in den Kirchenbüchern aus jener Zeit. Später lässt er sich Anekdoten und Geschichten erzählen, die schon über Generationen weiter gereicht wurden. Und so beginnen seine Aufzeichnungen: Der Stammhof meiner väterlichen Vorfahren ist der Meyerhof bei Schneverdingen und auch der Stammhof der väterlichen Vorfahren meiner Frau.
- Veröffentlicht am Freitag 8. November 2013 von MAGENTA
- ISBN: 9783944299020
- 204 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher