Wie feiern wir Weihnachten? Das fragten sich 1945 die deutschen Kriegsgefangenen im Norton Camp in Mittelengland. Es war das erste Weihnachtsfest im Frieden. Sie wollten feiern, ohne vom Heimweh überwältigt zu werden und doch mit ihren Lieben in der Heimat verbunden sein. Der Kunsterzieher Werner Oberle hatte die Idee und gestaltete mit etwa 30 Mitgefangenen aus einfachstem Material ein eindrucksvolles Weihnachts-Triptychon. Entstanden ist ein Werk wie aus einem Guss.
„Als wir am Heiligen Abend feiernd davor standen, war uns dieser Altar mehr als ein weihnachtlicher Schmuck unserer nüchternen Barackenkapelle. Wir fanden uns selbst in der Armut des Kindes im Stall von Bethlehem, bei den einfältigen Hirten auf dem Felde, im Kindermord von Bethlehem, auf der Flucht, und in der Anbetung dessen, der den „Drachen“ überwunden hat und in dem wir Frieden haben können.“
70 Jahre danach hat der Altar nichts von seiner Strahl- und Aussagekraft verloren.
Gott wird Mensch!
Zusammen mit Hans Nickles, ehemaliger „Nortone“, erinnert Hanna Thorbeck in diesem schön gestalteten Buch nicht nur an die Geschichte des Norton-Altars. Das Weihnachtsevangelium und viele eindrucksvolle Fotos der Altarbilder von Heiner Heine erzählen von der Geburt Jesu. Bewegende Aufzeichnungen von Gefangenen, alte und neuere, aktuelle Texte – alle sprechen sie von der Sehnsucht und vom Warten der Menschen auf Erlösung – damals und heute.
- Veröffentlicht am Donnerstag 29. Oktober 2015 von SüdOstService
- ISBN: 9783981685534
- 48 Seiten
- Genre: 20. Jahrhundert (bis 1945), Geschichte, Sachbücher