Und nun in Königsberg!

von

Theodor Gottlieb von Hippel ( 17 41-1796), der anonym schriftstellernde, heute weitgehend vergessene Oberbürgermeister von Königsberg und auserlesene Freund Kants und Hamanns, gehört zu den merkwürdigsten Gestalten der deutschen Literaturgeschichte.
Als kühn experimentierender Vertreter der gesellschaftskritisch-humoristischen Prosa und verbissen um die letzten Wahrheiten ringender Gottsucher, in dessen Seele sich religiöse Empfindsamkeit mit aufklärerischer Skepsis und avantgardistischen Zukunftsvisionen vermengten, war er ein typisches Kind des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts. Seine ‚Lebensläufe nach aufsteigender Linie‘ sind der
erste Roman, in dem sich die Ereignisse ganz im preußischbaltischen Raum zutragen. Sie hinterlassen der Nachwelt ein kulturhistorisches Dokument von außergewöhnlichem Wert.
Die vorliegende Ausgabe kann zwar, bedingt durch den großen Umfang des Romans, nur ausgewählte Kapitel bieten, bringt aber diese erstmals seit der Originalausgabe (1778-1781) unverändert im Hippeischen Wortlaut. Der Titel ‚Und nun in Königsberg!‘ ist ein Zitat aus dem Roman.