Nena Schink ist süchtig. Ihre Droge: Instagram. Alles beginnt mit einem Experiment: Für das Jugendportal vom Handelsblatt soll sie selbst zur Influencerin werden. Nena, die sich sonst wenig um die Meinung anderer schert, bettelt nun bei ihren Freundinnen um Likes und Kommentare. Sie räkelt sich vierzig Minuten lang auf einer Wassermelonen-Luftmatratze, die sie nur fürs Foto mit in den Urlaub genommen hat. Das sonntägliche Tatort-Schauen mit ihrem Freund verbringt sie damit, ihren Followern zu antworten – Augen für den Liebsten hat sie nicht mehr. Das neue Objekt ihrer Begierde: Instagram.
All das kostet sie Zeit. Lebenszeit. Zwei Stunden täglich. 14 Stunden wöchentlich. 672 Stunden jährlich. Das sind 28 Tage, ein ganzer Monat. Verschwendet an Instagram.
Nena Schink beginnt zu hinterfragen, warum sich eine Generation, die alle Chancen hat, freiwillig sexualisiert und anhängig von einer virtuellen Scheinwelt macht. Große Mode- und Kosmetikfirmen investieren Tausende von Euros in die Mädchen hinter den Accounts. Für die Influencerinnen ist Instagram ein Geschäft. Die Währung: Follower und Likes. Nena beschließt, etwas dagegen zu tun. Ihre Botschaft: Hör auf, ein Follower zu sein. Werde zum Influencer deines eigenen Lebens.

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