Unfrieden und Krieg – Neidhardt von Gneisenau schreibt an seine Frau 1809 – 1815

Aus dem Bestand des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz Berlin (Dahlem)

von

Die Epoche, die dieser Band umgreift, ist die ereignisreichste und bedeutsamste in Gneisenaus Leben. Zwei lange Reisen führen ihn über Rußland nach England, wo er – vergeblich – Unterstützung für Preußens Kampf gegen Napoleon zu finden hofft. Dann nehmen ihn die so sehr von ihm herbeigesehnten Befreiungskriege gänzlich in Anspruch, bis er sie bei Waterloo mit einem persönlichen Triumph über den Kaiser beschließen kann. Es liegen über den Zeitraum von neun Jahren 142 Briefe an seine Frau vor, deren Ton zwischen Verzweiflung und Zuversicht schwankt. Die Sorgen um die ferne Familie und um den Bestand des unwirtschaftlichen Gutes in Schlesien kommen zu Wort. Auch das kriegerische Geschehen nimmt einen gewissen Raum ein. Anders als in den Briefen bis 1806 ist Gneisenaus Liebe einem meist freundlichen Interesse für Frau Karolines Wohlergehen gewichen. Die Briefe werden in einer Orthographie vorgelegt, die sich jener der VorRechtschreibreform annähert.

Die Herausgeberin ist vor Jahren mit einem parodistischen Roman zur Frauenfrage hervorgetreten; im Jahr 1995 durch Mitarbeit am Buch „Die Zwicks“ ihres Mannes Eckhard Henscheid; und 2002 durch das Katzenbuch „Die Memoiren des Miez“.
Als Historikerin bisher kaum noch profiliert, hat sie sich seit 2008 in den Lebenslauf eines speziellen preußischen Generals und in die Region, die er als Heimat empfand, Niederschlesien ( heute in Polen ), vertieft.