Hinter dem eher schlicht wirkenden Wort Panoramafotografie, mit dem Sukyun Yang und Insook Ju ihre künstlerische Herangehensweise bezeichnen, verbirgt sich ein verblüffender, ungewohnter Blick auf die in diesem Buch vorgestellten Sakralräume.
Aus über zwanzig Einzelaufnahmen setzten die Künstler am Computer ihre faszinierenden Bilder zusammen. Das Ergebnis ist eine Rundumansicht, die so gestaucht, gestreckt und verzerrt ist, dass sie die Form einer klassischen rechteckigen Fotografie annimmt.
Dabei nähern sich Sukyun Yang und Insook Ju den Sakralbauten mit großer Sensibilität und Achtsamkeit, spüren der Atmosphäre der Orte nach und suchen in ihren unterschiedlichen Architekturen nach der je eigenen sakralen Sprache.
Bei all dem macht das Künstlerpaar keinen Unterschied zwischen hochbedeutenden und weniger bedeutenden Architekturen, künstlerischen Gipfelwerken und provinziellen Nachläuferbauten oder historistischen Neo-Stilen des 19. Jahrhunderts. Ebenso wenig kümmert sie, ob das Bauwerk für den jüdischen, buddhistischen, christlichen oder islamischen Gottesdienst gedacht ist. Insofern versammeln sie eine fiktive Ökumene, weit über die christlichen Spaltungen hinaus.

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