François Marie Arouet (1694-1778), der sich 1718 für das Pseudonym Voltaire entschied, gilt als herausragender Vertreter der Aufklärung in Europa und als einer der Großen der Weltliteratur. Sein Candide (1759) wurde zum Wegbereiter der littérature engagée, und nach wie vor steht sein Name für das mutige und erfolgreiche Angehen gegen Machtmissbrauch und Selbstherrlichkeit, für Toleranz, Freizügigkeit, Religionskritik und Laizismus – nicht nur in Frankreich.
Zuweilen gab er sich launisch, eitel und egozentrisch, und dass er mit Geld umzugehen wusste, verübeln ihm manche Kritiker bis heute.
Frondeur, Bewunderer des englischen Parlamentarismus, Asylant auf den Straßen Europas, Höfling in Sans-Souci, Patriarch in Ferney: Die Mythenbildung hat sich Voltaires schon im 18. Jahrhundert bemächtigt und seither immer neue Ausformungen gezeitigt. Doch ist sein Anliegen in zum Teil bestürzender Weise aktuell geblieben. Es genügt, ganz einfach mal wieder eines seiner Werke zur Hand zu nehmen.
- Veröffentlicht am Dienstag 5. November 2024 von Blaues Schloss Marburg
- ISBN: 9783943556285
- 61 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik