Uni im Café

von

Im April 1795 ließ sich der damals 16-jährige Friedrich Carl von
Savigny an der Marburger Universität als Jurastudent einschreiben;
im Sommer 1799 schloss er dort sein Studium ab. Danach
unternahm er eine Reise, die ihn unter anderem nach Jena führte,
damals das Zentrum der Romantik, wo Größen der Zeit wie
Schiller, Schelling und Fichte lehrten; im berühmten Salon der
Brüder Schlegel trafen sich dort Persönlichkeiten wie Hölderlin,
Novalis und Brentano. Nach dieser Reise setzte Savigny in
Marburg seine juristischen Studien fort. Im Herbst 1800 wurde
er promoviert; im Frühjahr 1803 konnte seine erste große
Monografie zum „Recht des Besitzes“ fertig gestellt und
publiziert werden. Auch in dieser Marburger Zeit hatte er Kontakt
mit berühmten Literaten wie Clemens und Bettina Brentano,
Achim von Arnim, Sophie Mereau und Caroline von Günderrode.
Savigny hat die Grundlagen der von ihm begründeten und für
die Rechtswissenschaft des 19. Jh. prägend gewordenen
„Historischen Rechtsschule“ zwar erstmals in seiner 1814 publizierten
Schrift „Vom Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und
Rechtswissenschaft“ explizit formuliert. Er hat diese Prinzipien
aber weitgehend schon in seiner Marburger Zeit entwickelt.