Unio und Confessio

von

In diesem Band untersucht Astrid Nachtigall die Auseinandersetzung um die Kirchenunion in Preußen von
1845 bis 1853. Anhand größtenteils neuer Quellen zeichnet sie die Hintergründe und den Verlauf des Streites um Union und Konfession nach. Den Schwerpunkt bilden zwei Kabinettsordern des Königs von 1852 und 1853, durch welche die Union zunächst in die Krise geführt und dann in ihrem Fortbestand gestärkt wurde.
Es gelingt der Autorin, das reichhaltige, insbesondere aus den Akten des Evangelischen Oberkirchenrates (EOK) stammende Quellenmaterial zu einer knappen, genauen und dabei äußerst interessanten Darstellung zu verdichten. Die hier erstmals vorgenommene Erforschung der konfessionellen Kräfteverteilung im EOK sowie des Unionsverständnisses der beteiligten Gruppen fügt sich dieser Schilderung in einzigartiger Weise ein und stellt dem Leser den Wandel kirchlich-theologischer Positionen zu Einheit und Verschiedenheit um die Mitte des vorletzten Jahrhunderts detailliert und lebendig vor Augen.