Einem Schlachtfeld ähnlich liegen dutzende Spielpuppen verteilt im Raum. Sie verrenken sich kopflos in gelenken Posen. Mit eingedrückten Augen, Füßen statt Armen. Das Köpfchen einer Rebornpuppe hat sich im Hüftgelenk einer Blondmähnigen mit Brüsten verkeilt.In einem erruptiven, sich über wenige Monate erstreckenden Arbeitsprozess hat Wicki die Puppen zusammengesucht, zerschnitten und neu zusammengesetzt. Ob es sich um Sammlerpuppen, Barbies oder andere Hartplastik-Schlummerle handelt, für Chantal Wicki stellen sie den Trash moderner Kindheit dar, der erst durch Zerstörung vervollständigt und beseelt werden kann.

Der Bildband „Unknown Beauty – The Trash Tarot Project“ zeigt und beschreibt auf 68 Seiten Wickis neueste Werkserie. Die international erfolgreiche Schweizer Künstlerin, welche mitunter schon 1995 an der Biennale Venedig partizipierte, gestaltete das Buch selber. Es enthält Textbeiträge von Sascha Serfözö, David Signer, Walter Pfaff und Chantal Wicki selbst.

Herausgegeben wurde der Bildband von Sascha Serfözö und Walter Pfaff im Juli 2014.

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