Herkunft, Bedeutung und sprachliche Entwicklung der Familiennamen im deut-schen Sprachraum interessieren gegenwärtig viele Menschen, aus den unterschied-lichsten Gründen. Unsere Namen erscheinen uns, wenn wir nach ihrem eigentlichen Sinn fragen, zumeist rätselhaft und unverständlich.Es ist doch im Grunde ein merkwürdiges Phänomen, dass der Mensch mit seinem Namen einen Gefährten durch sein Leben erhält, der ihn siebzig, achtzig Jahre und manchmal auch länger begleitet, und dennoch in seinem Wesen nicht erkannt wird, stets nur sein Äußeres, nie sein Inneres zeigt. Und doch bewahren wir den Begleiter sehr sorgsam. Wir dulden es nicht, wenn er verkürzt oder sogar verstümmelt wird. So wachen wir besorgt über die äußere Hülle, und um den inneren Kern sollten wir uns nicht kümmern, nie danach fragen? Bedeutungslos ist ein Name jedenfalls nicht. Etwas – das kann hier im voraus versichert werden – etwas bedeutet von Hause aus jeder Name. Aber sind wir beim Nachdenken über ihn nicht häufig oberflhlich? Liegt diese Erscheinung vielleicht im Alter der Beinamen begründet, deren Ent-wicklung (im deutschen Sprachraum) immerhin vor mehr als einem halben Jahrtau-send begann?Für uns ist der Familienname ureigenster Besitz und ein Hinweis auf die Persön-lichkeit. Darüber hinaus identifiziet er eine Familie und stellt eine Verbindung zur historischen Vergangenheit her. Die Erhaltung eines Familiennamens wurde zu einer Sache des Familienstolzes. Namen können angenehm sein, aber auch Ärger bereiten.
- Veröffentlicht am Freitag 7. Dezember 2018 von Bussert u. Stadeler
- ISBN: 9783942115872
- 198 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher