Unter Emigranten

Jiddische Dichtung und Prosa und Berlin

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Berlin gilt als „Hauptstadt der Gestrandeten“. In den Zwanziger Jahren fanden viele ostjüdische Emigranten hier das Tor zu Europa oder die Zwischenstation nach Amerika. Es gab jiddische Verlage, Zeitschriften und kleine Bühnen. Weltliteraten wie David Bergelson oder Der Nister veröffentlichten hier ihre Werke. Moische Kulbak hielt der Weimarer Zeit einen anarchischen Spiegel vor. Mendel Mann erlebte als Rotarmist den Fall von Berlin.
Die hier versammelten Texte von Scholem Alejchem bis zur Gegenwart zeichnen die Stadt im scharfen Blick des Fremden als dekadent, bedrohlich oder heiter – immer jedoch als überaus lebendige Metropole.