Vakanzentänzer

von

Ein typischer Arbeitstag des Personalchefs eines Bundesbetriebes

Matthias Berns, der tragisch-komische Held der Erzählung, hat mit verschiedenen Kräften zu kämpfen, die ihm immer wieder das Leben schwermachen.
Berns ist ein hochsensibler und scharfer Analytiker seiner Umgebung. Als ambivalenter Charakter wird er hin- und hergerissen zwischen pedantischem Bürokratentum, wozu auch seine juristische Ausbildung beiträgt, und geradezu anarchistischer Unangepasstheit. Er ist Getriebener in einer von ihm nicht veränderbaren Umwelt. Aber auch Berns treibt an und schwimmt zugleich im vorgegebenen Strom der systemimmanenten Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten des täglichen Organisations- und Personalgeschäfts mit.

Berns‘ Verhältnisse und Einstellungen zu Vorgesetzten und Untergebenen, zu Gewalt, Herrschaft und Ohnmacht werden geklärt, Ängste und Wünsche thematisiert. Wir erfahren auch, warum Berns, der gerne Deutscher ist, die Deutschen dennoch nie verstehen wird. Der Arbeitstag endet melancholisch mit dem nicht zu verhindernden Suizid eines Kollegen und der Beobachtung dreier „verlorener“ junger Menschen des Prekariats an einer Stadtbahnhaltestelle.

Zwischen den einzelnen Kapiteln des Handlungsstranges sind besonders typische, oft skurrile Vermerke, Schreiben und Erlasse aus der behördlichen Personal- und Organisationsarbeit als Routinen montiert.