Verantwortungsvolle Führung im Kontext der Globalisierung: Konzeptionalisierung und Operationalisierung eines erweiterten Führungsverständnisses

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Nicht erst seit der Finanzkrise ist die Verantwortung von Managern und Führungskräften in Unternehmen ein intensiv diskutiertes Thema in öffentlichen Debatten. Gerade im Zuge einer fortschreitenden Globalisierung sehen sich Führungskräfte mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Sie müssen versuchen, dem steigenden ökonomischen Druck des weltweiten Wettbewerbs zu begegnen, dabei aber gleichzeitig Mitarbeiter aus verschiedensten kulturellen Hintergründen motivieren und anleiten. Erschwerend kommt hinzu, dass sie in Ihren Entscheidungen zunehmend weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen berücksichtigen müssen, wollen sie den wachsenden Anforderungen ihrer Anspruchsgruppen gerecht werden.
Der vorliegende Beitrag beleuchtet die neuen Herausforderungen für Führungskräfte in einer global vernetzten Wirtschaft. Dabei wird der grundsätzlichen Fragen nachgegangen: Wer ist verantwortlich für was gegenüber wem? Unter dem Begriff verantwortungsvolle Führung wird dabei ein Führungsverständnis eingeführt, das über das dyadische Führer-Geführten-Verhältnis hinausgeht. Verantwortungsvolle Führung bedeutet den Austausch mit den relevanten Anspruchsgruppen zu suchen und konsensfähige Lösungen zu erarbeiten. Ein solches Führungsverhalten kann unter anderem dazu beitragen, die Legitimität des Unternehmens zu sichern und vertrauensvolle Stakeholder-Beziehungen aufzubauen. Dieses Verständnis wird in den Unternehmenskontext gestellt. Dabei werden Einflüsse auf und Auswirkungen von verantwortungsvoller Führung diskutiert sowie ein empirisches Messinstrument entwickelt. Insgesamt bietet der Beitrag Ansatzpunkt für weitere Forschung und Impulse für die Führungspraxis in multinationalen Unternehmen.