Verehrt und angespien

Texte von Villon, Lenz und Goethe

von

Ernst Busch (1900-1980), seinerzeit von Heinar Kipphardt als „der wichtigste Schauspieler deutscher Zunge“ apostrophiert, ist als Volkssänger berühmt geworden. Über den Schauspieler Busch schrieb der Kritiker Herbert Jhering 1965: „Mit Ernst Busch ist ein neuer Darstellertyp ins Theater getreten: der radikale Volksschauspieler, radikal im umfassenden Sinne, politisch und künstlerisch. Ernst Busch ist einer der wenigen, die mimische Kunst und wörtliche Aussage miteinander verbinden. Er ist Darsteller, auch wo er rezitiert, und Schauspieler, auch wenn er singt. Nicht wie ein guter Sänger, der Arien gestisch interpretiert, sondern als ein genialer Schauspieler, der an gewissen Punkten der Rolle (oder auf Rezitations-Matineen) den musikalischen Ton zur Verdeutlichung des Wortes braucht.“ Schon Jahre zuvor hatte Brecht die besondere, bis dahin ungekannte geniale Darstellungskunst des Volksschauspielers Ernst Busch nachdrücklich und eindrucksvoll charakterisiert. Seine Liebe zu den Klassikern wird auf diesem Hörbuch dokumentiert. Insbesondere seine Villon-Interpretationen haben Maßstäbe gesetzt. Das Hörbuch stellt die Balladen von Villon in den Mittelpunkt, ergänzt durch Texte von Jakob Michael Reinhold Lenz und Johann Wolfgang Goethe. Ein Hörvergnügen besonderer Art entsteht auch durch die Einbeziehung klassischer Musik von Jean Philipp Rameau, gespielt auf historischen Instrumenten von der Capella Savaria.