Vergleichskonstruktion Costrucción comparativa

von

Liliana Lukin (Buenos Aires, 1951) ist eine der renommiertesten Lyrikerinnen ihres Landes. Als Tochter russisch-jüdischer Immigranten – ihr Vater kam 1929 mit fünf Jahren nach Argentinien – hat sie sich einerseits mit dieser Thematik auseinandergesetzt, andererseits rückt sie häufig den Körper, als individuellen Körper oder in seinem sozialen Gefüge, ins Zentrum ihrer Gedichte. Metaphorische und komparative Strukturen sind für sie Ausgangspunkte zu Ideen, Konstruktionen von Texten. Laut ihrer eigenen Angabe arbeitet sie im vorliegenden Band an der Definition eines weiblichen „Sie“ (ella) mittels Vergleichen mit Dingen der Welt, die nicht subjektiver Natur sind. Sie selbst beschreibt ihre Poetik so: „In meiner Arbeit versuche ich, eine Ästhetik der (weiblichen) Empfindung und eine Ethik des Subjekts Frau zu entwerfen.“ Eine mitunter beunruhigende Lektüre, in jedem Fall aber ein sinnliches und intellektuelles Vergnügen.