Eduard Alexander (1881-1945) kam aus Essen und endete vermutlich im KZ Bergen-Belsen, wohin er aus Sachsenhausen überstellt worden war. Über sein Ende ist nichts bekannt, und auch über sein politisches Leben wissen wir vergleichsweise wenig. Der promovierte Jurist war Sozialist aus Überzeugung. So wechselte von der SPD zu Spartakus, als diese ihren Burgfrieden mit dem Kriegsparteien schloß. Und Ende 1918 gehörte er zu jenen, die die KPD gründeten. Zu seinen Freunden rechneten Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Karl Kautsky, Clara Zetkin und andere aus der ersten Riege der Bewegung. In den 20er Jahren arbeitete er bei der Roten Fahne, 1928 zog er in den Reichstag ein. Doch als »Versöhnler« schob man ihn aufs Abstellgleis. Als 1930 ein neues Parlament gewählt wurde, stellte man ihn nicht wieder auf, und seine Arbeit bei der Zeitung hatte er auch schon verloren. Doch als 1931 Boizenburg einen Bürgermeister wählte, schickte ihn die Zentrale in die Provinz. Alexander gewann die Stichwahl, doch er scheiterte an jenem Bruderkrieg, der 1933 die Katastrophe möglich machte – der auch er am Ende zum Opfer fiel.
- Veröffentlicht am Freitag 29. November 2024 von edition ost
- ISBN: 9783897931664
- 166 Seiten
- Genre: Belletristik, Cartoon, Comic, Humor, Kabarett, Satire