William Shakespeare: Romeo und Julia. Diese Leidenschaften! Wie die Theaterprinzessinnen gebärden sie sich und sind karmesinrot geschminkt, prachtvoll kostümiert, mit funkelndem Schmuck beladen und wandeln stolz einher und deklamieren in gemessenen Versen. Wenn aber der Vorhang fällt, zieht die arme Prinzessin ihre Werktagskleider wieder an, wischt sich die Schminke von den Wangen, sie muss den Schmuck dem Garderobenmeister übergeben, und schlotternd hängt sie sich an den Arm des ersten besten Gerichtsreferendars, spricht schlechtes Berliner Deutsch, steigt mit ihm in eine Mansarde und gähnt und legt sich schnarchend aufs Ohr und hört nicht mehr die süßen Worte: ‚Sie spielten jettlich, auf Ehre‘.

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