Verlorene Jugend

Verhaftet von NKWD und Stasi - Ein Erlebnisbericht von Fritz Steinhaus

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Der Krieg geht zu Ende. „Die Fronten rückten immer näher. Das dritte Aufgebot wurde eingekleidet. Wir bekamen Wehrmachtsuniformen. Waffen wurden angeliefert und unter Verschluss genommen. Es waren italienische Gewehre, Pistolen P 38, einige Machinenpistolen und Panzerfäuste. An Panzerfäusten waren wir, die Hitlerjungen, nicht ausgebildet. Die Ausbildung erfolgte im Schnellkurs in der Nähe der damaligen Fliegerberge. Zu dieser Zeit war fast täglich Tieffliegeralarm. Mal kamen die Russen mit Doppeldeckern und warfen Splitterbomben auf die Bahnanlagen, mal kamen die Amerikaner oder Engländer und griffen auf Fahrt befindliche Züge im Tiefflug mit Bordwaffen an. Das dritte Aufgebot des Volkssturms wurde kaserniert, wir bezogen den heutigen Kindergarten in der Puschkinstraße neben unserer Schule. Auf der Burg „Eisenhardt“ hatte ein Stab der Wehrmacht seine Arbeit aufgenommen.“ Die Jugendlichen von Belzig gehen einen schweren Weg: Verhaftung, Verhöre bei der GPU, Waldlager Niemegk und vorübergehende Freilassung, dann wieder Verhaftung: Sachsen hausen, Brest-Litowsk und Bautzen. Kurze Zeit der Freilassung. Dann 10 Jahre Zuchthaus – ein erschütternder Bericht von Fritz Steinhaus über das, was es auch in der DDR gegeben hat.