Vermisstenanzeige

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Das Buch ist den ermordeten Juden des Naziregimes gewidmet. Deutschland hat seinen nachwachsenden Generationen eine schwere Bürde hinterlassen: Das Wissen um die Fähigkeit des Menschen, das sittlich Undenkbare zu tun. Und das Wissen, dass dies die Generation der Eltern bzw. Großeltern erfahren hat und/oder auch darin verstrickt oder selbst Täter waren. Gleichwohl gibt es keine kollektive Schuld, die sich am einzelnen Individuum festmacht. Das Buch erinnert in Gedichten und Prosatexten an die nicht mehr lebenden, den vermissten Juden in Deutschland und an die Schrecken des Holocaust. Gleichzeitig wirft es einen Blick auf die aktuelle Situation und thematisiert die neonazistischen und terroristischen Anschläge. Neben Widmungsgedichten enthält es religiöse Gedichte und Gedichte zum Judentum. Die Neuauflage enthält zusätzlich Gedichte, die nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstanden sind.

Stimmen zum Buch:

„Aus einer tiefen Betroffenheit, einer inneren Stille heraus wird da eine Stimme laut und sagt deutlich und unüberhörbar, dass nur Erinnern und Trauern davor bewahren können, dass sich wiederholt, was kaum zu beschreiben ist. Und sie beschreibt es dennoch in eindrücklich starken Bildern.“ Margret Roeckner, Saarbrücker Zeitung vom 16.07.03
„Anspruchsvoll und ungewöhnlich zugleich präsentieren sie die bitteren Vermächtnisse, sprechen von Leid und Tod, von Fußtritten, Skeletten, Henkern.“ Beatrix Hoffmann, SZ vom 25.11.00
„Religiöse Themen verband Hewener mit aktuellen politischen oder allgemein menschlichen Fragen. Da tauchten Versatzstücke und Begriffe aus dem Alten Testament auf. Hewener stellte aktuelle Verbindungen her, oft im Versmaß, aber nie gereimt, in einer Sprache, die der des Psalmisten nicht unähnlich ist.“ SZ vom 09.11.01