Der iranische Religionsgelehrte Mohsen Kadivar unterzieht die herrschende islamische Rechtslehre einer fundamentalen Kritik. Er zeigt, dass angesichts der ungleichen rechtlichen Behandlung von Muslimen und Andersgläubigen, von Männern und Frauen, Sklaven und Freien, Laien und Religionsgelehrten sowie der fehlenden Meinungs- und Glaubensfreiheit die überlieferte islamische Rechtstradition in einem unüberbrückbaren Gegensatz zu den Normen der Menschenrechtserklärung steht. Zugleich bietet er einen religionsrechtlichen Lösungsansatz an, der mithilfe einer Erweiterung des Vernunft-Bezuges eine islamische Anerkennung der Menschenrechte ermöglichen soll. „Im hier vorgelegten Text, der auf ein ausführliches Interview mit Mohsen Kadivar aus dem Jahr 2003 zurückgeht, unterzieht er die islamische Rechtstradition in ihrer gegenwärtig praktizierten Form einer fundamentalen Kritik. In konsequenter Anwendung der Prinzipien und Argumentationsformen der islamischen theologischen Scholastik arbeitet er die Bereiche heraus, in denen die überlieferten religionsrechtlichen Bestimmungen in einem Gegensatz zu den Normen der Menschenrechtserklärung stehen, den er für bislang unüberbrückbar
hält. Zugleich bietet er einen religionsrechtlichen Lösungsansatz an, der mithilfe einer Erweiterung des Vernunft-Bezuges in der Rechtspraxis über den traditionellen Rahmen hinaus eine islamische Anerkennung der Menschenrechte ermöglichen soll.“ (Aus dem Vorwort von Stefan Reichmuth)
- Veröffentlicht am Freitag 12. Mai 2017 von Verlag Herder
- ISBN: 9783451377785
- 192 Seiten
- Genre: Philosophie, RELIGION, Sachbücher, Weitere Weltreligionen