Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge

Stifter mit Herz, Gemüt und Verstand

von

Johann von Sieberer (1830-1914) war einer der großen Wohltäter der Stadt Innsbruck. Aus Going gebürtig und früh verwaist, beschloss der Junggeselle, der sich durch seine jahrzehntelange Arbeit in einer Versicherungsgesellschaft ein Vermögen erwarb, in Innsbruck ein Waisenhaus samt Schule zu errichten, das 1886-1889 im Saggen gebaut wurde (heute Siebererschule) und 200 Buben und Mädchen Platz bot. 1889 ließ er auf seine Kosten die zwei Türme der Jesuitenkirche errichten. Zur Erinnerung an die Vereinigung Wiltens mit Innsbruck spendete er 1904 den großen „Vereinigungsbrunnen“ vor dem Bahnhof. 1909, als ihn Kaiser Franz Joseph in den Freiherrnstand erhob, konnte das mit Geldmitteln Sieberers erbaute „Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Greisenasyl“ für 200 betagte Personen, das mit seinen Zweibettzimmern für damalige Verhältnisse sehr modern war, eröffnet werden. Herlinde Molling würdigt im vorliegenden Buch die großen Leistungen des Ehrenbürgers von Innsbruck und bietet einen Überblick über die Stiftungen Sieberers an die Landeshauptstadt 1885-1914 sowie das Faksimile der Stiftungs-Urkunde der Sieberer´schen Waisen-Stiftung 1895.