Verwegenes Pflaster

Museumseinquartierungen

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Das Museumsquartier liegt günstig, zentrumsnah, ist seit seiner Öffnung mit Museen und Spielräumen ein Zentrum für sich. Ein Platz, an dem man sich gerne trifft – zum Reden, Trinken, Nichtstun. Bevor das Quartier in Selbstgefälligkeit erstarrt, ist es an der Zeit, neue Wege einzuschlagen, Gleise und Grenzen zu überschreiten.
Autorinnen und Autoren aus Österreich, Georgien, Moldawien, Slowenien, Serbien und Kroatien umkreisen literarisch das Wiener Museumsquartier – transkulturell, intermedial, experimentell und entzückend subversiv: Die hier versammelten Texte, die ursprünglich als Soundspaziergänge konzipiert waren, verweigern sich jeder Zuordnung, sie sind lyrisch, ironisch, nüchtern, distanziert, polemisch-satirisch.
Ein schickes und hippes Gelände im Zentrum von Wien wird zum Austragungsort politisch-gesellschaftlicher Konflikte, entrinnt seiner monarchistischen, seiner militärischen und seiner nationalsozialistischen Geschichte nicht, wird neu musealisiert oder in spritzigen poetischen Polemiken reinszeniert. Begegnungen oszillieren zwischen Sprachlosigkeit und melancholischen Abschieden; fatal in der Liebe, wechselvoll im Hass, verleihen sie dem geschichteten Ort, diesem in vielerlei Hinsicht ›heißen‹ Pflaster mitten in Wien, an der Grenze zwischen sechstem und siebtem Bezirk, ihre Stimmen.

Mit Texten von Thomas Ballhausen, Mascha Dabić, Anja Golob,
Susanne Gregor, Grzegorz Kielawski,
Vladimir Lortschenkov,
Barbi Marković, Tamta Melaschwili,
Uroš Miloradović, Ivana Perica,
Jorghi Poll, Eva Schörkhuber,
Alexander Sprung, Srđan Tešin,
Mića Vujičić, Anna Weidenholzer,
Metka Zeichen