Vierzig Tage

Roman

von

Die Welt ist eine Katastrophe. Luftangriffe, Kampfflieger, Verletzte, Tote – und jetzt beginnt es auch noch für 40 Tage und Nächte zu regnen. Alles ist schief gelaufen. Jan Jonas’ Vater ist eines Tages tot, wer weiß, möglicherweise hat er, sein Sohn, ihn umgebracht. Und damit beginnt für Jan eine dramatische Reise hin zu seiner eigenen Vernichtung – oder ist das, was da am Ende in einem grünen Kleidchen winkt, vielleicht doch das Glück?
Mit ungeheurem sprachlichem Furor, mit Witz, Drastik und Anspielungsreichtum führt Thomas Jonigk den Leser in ein Spiegelkabinett des Schreckens. Aber wo der Schrecken groß ist, ist auch die Aufklärung, das heißt: der Kommissar, nicht weit. Der virile, gut aussehende mutmaßliche Vatermörder trifft auf den gütig-gelassenen, hässlichen Kriminalkommissar und wird süchtig nach dessen Geschichten und Gleichnissen. So wie der Roman sein Gesicht wechselt – von der zynischen Darstellung eines restlos entfremdeten Sexualneurotikers über die Krimi-Parodie zur psychotherapeutischen Selbstfindung –, so verändert sich auch die Identität des Helden: wer ist das, der da am Schluss, Arm in Arm mit dem froschgesichtigen Mädchen, gemeinsam mit anderen glücklichen Paaren in die Arche geht?
Ein schmerzhafter, furchtbar komischer Roman über Verwundungen und Narben, Welthaltungen und Schuld und Sühne, und gleichzeitig ein großes literarisches Vergnügen.