„Jedes Ding hat zwei Seiten“, lautet ein altbekanntes Sprichwort. Ein fähiger Sozialarbeiter konnte den damals noch jüngeren, engagierten Sonderschullehrer überzeugen, dass es nur auf den Standpunkt und die Sichtweise ankomme. – Seither schwärmt Dietrich Kramer von einer ‚Perspektiven-Wanderung‘. – Freilich ist es ihm weder früher noch heute gelungen, alle Menschen davon zu überzeugen.
Dieses Buch ist ein neuerlicher Versuch in diese Richtung. Deshalb hatte Dietrich seinen Freund, den Autor Armin Semper, gebeten, ganz am Ende des Buches Platz für positive Gedanken zu lassen – Gedanken, die Ihnen beim Lesen einfach so zufallen werden und für die Sie dankbar sind.
Die Idee, Armin Semper aus seinem Leben zu erzählen, kam Dietrich während eines kurzen Krankenhausaufenthaltes. Das war nach seiner ersten, bewusst erlebten stationären Aufnahme – mit 58 Jahren. Dort hatte er einen anderen Zögling aus dem selben Internat getroffen, in dem er in Summe elf Jahre seiner Kindheit und Jugend zugebracht hatte. Die beiden und auch ein anderer Patienten redeten sich eine Menge schmerzlicher Erinnerungen von der Seele. – Das erleichtert bekanntlich.
Er erinnerte sich aber auch daran, dass ihm unerhört oft das Leben neu geschenkt worden war. Seiner Meinung nach wird heute die Erziehung der eigenen Kinder allzu oft und allzu leicht an Institutionen wie Kindergarten oder Schule abgeschoben. Dort ist es dann aber für die Aneignung von gesunden Grundhaltungen schon sehr spät.
Dietrich glaubt, dass unser Unterbewusstsein uns in die Irre führt und uns genau auf das Gegenteil hin fixiert, wenn wir Verbote anstelle von Geboten setzen. [Gebote sind für ihn wie die Railling auf unserem Lebens-Schiff, an die wir uns fest anklammern können, um nicht über Bord zu gehen. – Innerhalb dieser können wir alle uns frei bewegen!] – Deshalb formulierte er auch die kirchlichen 10 Gebote positiv. – (Da gibt’s dann kein „Du sollst nicht …!“ mehr.)
Weiters erinnerte er sich an ein Filmseminar, an dem er als Jugendlicher teilgenommen hatte, und gibt davon zum Thema Filmschnitt einiges weiter. – Er erzählte auch, was ihn als ‚freiwilliger RK-Sani‘ immer wieder am meisten gestört hatte – und wie er genau dieses dann aber selber machte.
Die Aufnahme der „zwölf Arten der Liebe“ als Rückmeldekarten und Positivverstärker für Mann und Frau – aus John Grays Buch „Männer sind anders. Frauen auch.“; mit freundlicher Genehmigung des Goldmann-Verlages – war ihm wichtig. Sie sind als tägliche Austauschkarten unter den Partnern im Anhang des Werkes zu finden.
- Veröffentlicht am Donnerstag 4. Dezember 2014 von Berger & Söhne, Ferdinand
- ISBN: 9783850286985
- 118 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik