was bedeutet es, als Schwarze person zu studieren und karriere zu machen in einem durch und durch weißen hochschulsystem? wie kann ich mich einschreiben in diese strukturen und wie kann ich sie verändern?
rassismus als realität in deutschland anzuerkennen, ist noch immer schwierig und wird weiterhin vor allem kleingeredet oder ignoriert. „eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen“ zeigt differenziert, wie sehr dies gerade auch im deutschen bildungssystem traurige alltagspraxis ist.
rassismus schreibt sich in die selbstvorstellungen von diskriminierten personen ein, in lehrpläne und sprechstundentermine, in die form, wie bewerbungen beurteilt und personen eingelesen werden, in hausarbeitsthemen und ansprachen. zugleich aber zeigt das buch auch umgangsstrategien, analytisches verstehen und neue handlungsmöglichkeiten auf – zeigt also, wie Schwarze personen/People of Color
sich in die hochschule einschreiben.
dieses komplexe thema hat emily ngubia kongenial umgesetzt: persönliche erfahrungen von personen, die sie interviewt hat, werden von ihr in form knapper und präziser erzählungen wiedergegeben. dies ist in dem band mit tipps kombiniert, die durch rassismus diskriminierte personen anderen für ein (über)leben an hochschulen geben, sowie mit kurzen texten, die zentrale phänomene und begriffe zum thema erklären.
bildungsfragen sind in deutschland noch immer auch machtfragen, hochschulbildung noch immer ein weißes privileg und rassismus in der institution und deren strukturen verhaftet. „eingeschrieben“ gibt hier neue impulse und regt zu interventionen in den rassistischen normalzustand an.
- Veröffentlicht am Freitag 22. Mai 2015 von w_orten & meer
- ISBN: 9783945644010
- 180 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft