Volle Pulle Kreisliga – der ganz normale Wahnsinn

Amateurfußball, wie er leibt und lebt. Ein Erfahrungsbericht ...

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Auf den Kreisliga-Plätzen gibt es sie wie Sand am Meer: das Talent, das eigentlich hätte höher spielen müssen, den Knipser, der die eigene Hälfte nur aus Erzählungen kennt, den Schönspieler, der regelmäßig die neuesten Playstation-Tricks ausprobiert, und den Umfunktionierten, der sich selbst als Dreh- und Angelpunkt sieht, vom Trainer aber in die Verteidigung gesteckt wurde und seitdem oft traurig ist.
Am Spielfeldrand ist es genauso spannend: Trainer auf 180, die mit Kippe auf dem Zahn ihre Jungs zusammenfalten, schwerfällige Betreuer, die mit Eisspray bewaffnet Schürfwunden bis in die untersten Hautschichten befeuern, weißhaarige Schiedsrichter, deren Bewegungsradius sich höchstens auf den Mittelkreis beschränkt, und rüstige Rentner, nach deren Aussagen früher alles besser war.
Sie und viele andere gehören zum wunderbaren Kosmos des Amateurfußballs und machen ihn so verdammt besonders, schließlich jagen nicht ohne Grund an jedem verdammten Wochenende hunderttausende Fußballvirtuosen auf Asche, Kunstrasen, Rasen oder Wiese dem Ball hinterher. Und damit nicht genug, parallel dazu ziehen sich genauso viele Leute die teils atemberaubenden, teils aber auch äußerst überschaubaren Darbietungen von Bahnschranke, Staubsauger, Chancentod & Co. als Zuschauer am Spielfeldrand rein oder sorgen im Hintergrund dafür, dass der Laden läuft.
„Volle Pulle Kreisliga“ widmet sich schonungslos ehrlich und gnadenlos direkt der kunterbunten Welt des Amateurfußballs. Es durchleuchtet nicht nur all seine Protagonisten, sondern wirft auch einen Blick auf verschiedenste Szenerien wie zum Beispiel das Training, den Spieltag oder die Saisonvorbereitung. Dabei jederzeit mit im Gepäck: eine große Portion Humor.