vollmond pflügt die äcker wund

von

der neunte lyrikband der maria stahl ist ein neuer jahresring am lebensbaum, der sich an die vorhergehenden anfügt.
die autorin hüllt sich ganz bewusst in ein „lyrisches ich“, rückschlüsse auf ihr leben sind nur sehr bedingt erlaubt, denn verlorene liebe und ungestillte sehnsucht, tod eines geliebten menschen, der traum von einem geglückten leben in geborgenheit, das werden und vergehen in der natur, die fragen nach dem letzten sinn sind themen, die alle menschen berühren.
wehmut und trauer ziehen sich leitmotivisch als dunkle vögel durch die gedichte, die durchwegs dialoge mit einem du sind; ein du, das entschwunden ist, das vielleicht auch nur erträumt wurde, der nachhall der sehnsucht nach dem verlorenen paradies oder die hoffnung auf zukünftige erfüllung.
maria stahl ist ein durch und durch jahreszeitlicher mensch, sie schreibt aber keine schwärmerische naturlyrik, blühen, reifen und entschwinden vollziehen sich in unabänderlicher dringlichkeit und bilden sich in der seele ab. seelentexte.