Der Glaube an die Wirksamkeit der politischen Bildung ist durch politische Abstinenz und Apathie, erst recht aber durch das Anwachsen von Fremdenfeindlichkeit und Extremismus stark erschüttert worden. Für die pädagogische und sozialwissenschaftliche Forschung stellt sich die Frage, wie begründet diese Sorge ist und ob es brauchbare Verbesserungsvorschläge gibt.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze versuchen Antworten auf unterschiedliche Probleme im Bereich von Jugend und Politik zu geben: So geht es um schulisches politisches Lernen und Politikkompetenz, um politisches Bewusstsein und Interesse, um politische Apathie und Abstinenz, Ausgrenzung und Rassismus sowie um politische Konflikte und politischen Wandel. Der Band beschränkt sich nicht auf deskriptive Bestandsaufnahmen und empirische Analysen, sondern beinhaltet auch Interventions- und Präventionsstudien, die darauf abzielen, das Auseinanderfallen der Welt der Jugendlichen und der Welt der Politik zu verhindern. Neben konzeptionellen Grundfragen der politischen Bildung wird eine grosse Breite von Problemfeldern abgedeckt: Das Spektrum reicht vom Verhältnis von Politik und Geschichte über die moralischen Grundlagen des Engagements in Gemeinschaften bis hin zu Phänomenen wie Globalisierung, Migration und Interkulturalität. Es ist die Stärke dieses Bandes, dass beim Blick auf die Identitätsfindung den Aspekten der Widersprüchlichkeit des politischen und sozialen Lebens und der produktiven Wirkung von Konflikten eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.

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