Vom täglichen Leben

Träumerei in der Großstadt

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Von Montag bis Freitag zur Arbeit und immer in voll besetzten Bahnen – das kann ganz schön anstrengend sein. Sich mit Zeitung lesen abzulenken, ist auch nicht immer hilfreich bei dem, was heutzutage alles in der Welt passiert. Die Protagonistin dieses Buches hat eine bessere Idee. Sie beginnt, die Menschen in ihrer Umgebung ganz genau zu beobachten. Was sie dabei erlebt, ist jedoch höchst ungewöhnlich. Auf jeden Fall werden die Fahrten von nun an wesentlich angenehmer.
Dabei sind es gar nicht mal die Menschen, die diese Veränderung bewirken, sondern deren Treiben ruft viele eigene Erlebnisse wach, von denen sich die Akteurin jeweils die geeignetsten aussucht. So erinnert der Anblick eines griesgrämigen Montagsgesichts an die Essigsuppe, die sie einmal in einem Restaurant vorgesetzt bekam. Weil sie sich damals aber in äußerst angenehmer Gesellschaft befand, war der Abend trotzdem gerettet. Bei ihren täglichen Bahnfahrten lässt sie sich auch jetzt nicht die Laune verderben und kommt auf diese Weise gut durch die Woche.
Aber Vorsicht: Die Mischung aus Wahrnehmung und Träumerei kann dazu führen, dass man sich am bahnfreien Sonntag schon wieder auf den Montag freut.
Eine heitere Lektüre, die gut tut in der Betriebsamkeit des Alltags.