Vom Umgang mit Sinnlosigkeit

Die Absurdität des Helfens am Beispiel Albert Camus’ „Die Pest“

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„Was heißt das schon, die Pest? Es ist das Leben, sonst nichts.“ (Camus „Die Pest“) Wer kennt sie nicht, die Frage nach dem Sinn des Lebens? Camus beantwortet sie, indem er die Welt als absurd definiert, dem Absurden aber trotzdem Notwendigkeit verleiht. Dieser Gedanke ist Ausgangspunkt seiner Philosophie und beschreibt die Entzweiung des sinnsuchenden Menschen von einer sinnentleerten Welt. Allem weltlichen Leid und Elend wird Sinn abgesprochen, und die scheinbar nutzlose Außenwelt treibt den Mensch in existentielle Konflikte. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen“. Wenn die Welt nun absurd ist, was kann man ihr entgegensetzen, welchen Sinn ihr abgewinnen, um nicht zu verzweifeln? Nathalie Gaul stellt am Beispiel des Romans „Die Pest“ die Lebenshaltung Camus’ dar und betrachtet das Berufsfeld des Sozialarbeiters unter Zuhilfenahme dessen Philosophie. Es entsteht eine Situation der Absurdität des Helfens, da der Sozialarbeiter um seine Grenzen innerhalb der gesellschaftlichen Gegebenheiten weiß, und sich an den berühmten Sisyphos erinnert fühlt, der unermüdlich den Stein den Berg hinaufwälzt, um ihn dann wieder herunterrollen zu sehen. Auf die Frage, ob sich Arbeit trotzdem lohnt und das Absurde womöglich Konkretes bedeutet, gibt die Autorin hier Antworten.